Von „Die Prinzessin auf der Erbse“ zu „Die Prinzessin auf dem Wassertropfen“

Mit unserem Produktionsklassenprojekt zu Besuch in der Volksschule 45 in Linz.

TheatervermittlungSEIDABEI!

Das Produktionsklassenprojekt ist eines unserer vielen Vermittlungsformate für den schulischen Bereich. Hier haben Schüler:innen die Möglichkeit, den Theaterbesuch zu vertiefen und zu einer Produktion aktiv ein eigenes Projekt zu gestalten. Das kann eine Kunstausstellung, die Entwicklung von Videomaterial oder die Gestaltung einer eigenen Theateraufführung sein. Dies war bei der Klasse 2B der Volksschule 45 in Linz der Fall, die sich mit der Produktion Die Prinzessin auf der Erbse auseinandergesetzt hat. Wie hat sich dieses Projekt entwickelt?

Phase 1: Theater Hautnah

In einer Führung erkundeten die Kinder die Welt des Theaters und entdeckten alles, was man für eine Produktion braucht. Zudem hatten sie die Möglichkeit, eine Probe zu besuchen und mit dem Regisseur ihre Eindrücke zu teilen. Der anschließende Vorstellungsbesuch wurde durch eine Vorbereitung im Klassenzimmer bereichert, bei der die Kinder die Musik, die Figuren und die Geschichte der Kinderoper Die Prinzessin auf der Erbse unter die Lupe nehmen konnten.

Phase 2: Werkzeugkoffer

Nach dem Besuch der Vorstellung folgte eine Reflexionsphase, in der die Schüler:innen die bedeutsamen Aspekte der Geschichte und des Theatererlebnisses herausarbeiteten. Basierend auf ihren Eindrücken wurde dann die Struktur des Projekts definiert.

Phase 3: Explorationsphase

Stichwörter dieser Phase waren Kreativität, Experimentieren und Spiel. Die Kinder erkundeten die Welt der Geschichte von Die Prinzessin auf der Erbse und spielten mit Inhalten und Figuren. Sie schufen eine neue Welt, in unserem Fall eine Runde, neue Figuren und Erlebnisse für ihre Version der Geschichte.

Produktionsklassenprojekt
Foto: Philip Brunnader

Phase 4: Kompositionsphase

Gemeinsam mit der Musiktheatervermittlerin und der Klassenlehrerin wurden die Kinder bei der Entwicklung der in der vorangegangenen Phase gesammelten Ideen angeleitet: Die Kinder trugen dann aktiv zur konkreten Gestaltung des Materials bei, indem sie kleine Bewegungskompositionen schufen, Texte schrieben, rhythmische Bausteine zu einer musikalischen Komposition kombinierten und Elemente für das Bühnenbild entwarfen.

Phase 5: Aufführung

Das Projekt mündete in eine Theater- und Musikaufführung mit dem Titel Die Prinzessin auf dem Wassertropfen, die dreimal in der Schule aufgeführt wurde.

Produktionsklassenprojekt
Foto: Philip Brunnader

Was sagt die Klassenlehrerin Ulrike Prammer zu dem Projekt:

„Die Kinder waren begeistert und als es ans Ideensammeln ging, wie unser eigenes Stück aussehen könnte, sprudelten sie nur so von Vorschlägen. Einige Schülerinnen begannen schon Bühnenbilder zu zeichnen, andere sammelten Dinge, die wir bei unserem Stück verwenden konnten. Die Gedanken kreisten auch zu Hause weiter, denn es verging kaum ein Tag, an dem nicht ein Kind mit neuen Vorschlägen und Ideen in die Schule kam. Ein Mädchen begann sogar schon mit ihrem Papa gemeinsam ein Prinzessinnenbett zu bauen.

In all diesen Wochen waren die Kinder stets motiviert. Die Proben waren aber schon auch anstrengend für die Kinder und ich fand es toll, dass kein Kind die Lust am Proben verlor und dass sie so eifrig und voll Freude dabei waren.  Auch für mich als Lehrerin war es eine Herausforderung, da doch sehr viel Zeit in dieses Projekt floss und ich von einer Woche zur anderen mit den Kindern fleißig arbeiten sollte, um Fortschritte zu erzielen. Ich hatte viel Spaß und Freude an dieser Arbeit, war es doch auch für mich eine Abwechslung im Schulalltag.

Das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen, die Rückmeldungen waren äußerst positiv, die Eltern waren begeistert, beeindruckt und berührt von dem, was sie da zu sehen bekamen.

Bis heute schwärmen die Kinder von diesem Projekt, sie sind glücklich und sehr stolz auf ihre Leistung, es hat die Klasse zusammengeschweißt, sie haben so Vieles gelernt, sind selbstsicherer geworden, haben ein sicheres Auftreten bekommen und neue soziale Kompetenzen dazu gewonnen. Für mich war es wieder einmal eine Bestätigung, dass die kreativen Fächer in der Schule mindestens so wichtig sind, wie Mathematik und Deutsch“

Produktionsklassenprojekt
Foto: Philip Brunnader

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Gemeinsam verschieden, zusammen ans Ziel

Kreativität, Fantasie, Lust am Ausprobieren, Teamarbeit: Das sind nur einige der Zutaten, die notwendig sind, um ein künstlerisches Projekt zu realisieren. Indem sie ein weitaus komplexeres Rezept umsetzten, haben die 14 Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren des Musik-Theater-Spielclubs nicht nur eine Aufführung auf die Bühne gebracht, sondern auch das Stück selbst konzipiert: Sie haben die Charaktere entworfen, die Szenarien geschaffen und die Interaktionen zwischen den Figuren erdacht. Die Texte wurden geschrieben, die Kostüme diskutiert und das Ganze schließlich auf die Bühne gebracht und inszeniert, stets im ständigen Austausch zwischen den Kindern und mir, der Musiktheaterpädagogin.

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Unsere neue Spielzeit unter dem Motto WIE WILL ICH LEBEN steht in den Startlöchern. 2024/2025 werden insgesamt 39 Neuproduktionen gezeigt. Wir Musik-/Theater- und Tanzvermittler:innen möchten die Schüler:innen und Sie als Pädagog:innen durch dieses vielfältige Programm und Ihr Theatererlebnis begleiten. Angefangen von der Auswahl der Inszenierung über die Vorbereitung bis hin zur Reflexion des Erlebten. In unseren Angeboten setzen wir uns mit Themen, Fragestellungen und ästhetische Mitteln der gezeigten Produktionen auseinander. Wir möchten nicht nur unterschiedliche Perspektiven, sondern auch neue Denk- und Spielräume erschaffen. Durch interaktive Methoden fördern wir vielseitige Austauschmöglichkeiten und ermutigen dazu, die künstlerischen Ausdrucksmittel des Theaters zu entdecken.

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