Sehenswert, schön gemacht, blenden gespielt
80 Jahre Kriegsende
Mit einem vielfältigen Programm rund um „80 Jahre Kriegsende“ wird das Landestheater Linz Erinnerungskultur aktiv gestalten und Räume für gemeinsame Reflexion bieten.
Geglückte Uraufführung von Ebner-Eschenbachs „Die Totenwacht“ auf unserer Studiobühne
Sehenswert, schön gemacht, blenden gespielt
„Ein beglückendes Theaterwagnis“
„Sara Ostertag inszeniert das Stück kurzweilig wie einen längeren Popsong,“ schreibt Christian Pichler im OÖ Volksblatt. „Erzählung und Darstellung harmonieren fließend, Isabella Campestrini und Jeanne Werner agieren mit intensiver Körperlichkeit,“ heißt es weiter und „die Indie-Musikern Clara Luzia spielt live und fügt sich mit ihren Interventionen geschmeidig ein.“ Sein Fazit: „Eine einstündige Ballung dessen, was Theater kann. Es packt Herz und Hirn, klärt auf, zaubert starke und dichte Bilder ins Bewusstsein. Der Beifall heftig.“
„Blendend gespielt“
„Die Uraufführung am Sonntag auf der Studiobühne des Landestheaters wurde heftig beklatscht und mit Bravorufen übersät,“ so Peter Grubmüller in den OÖNachrichten. „Ostertags Kniff“ meint Grubmüller ist „aus Anna drei Frauen unterschiedlichen Alters (herausragend: Isabella Campestrini, die mitunter fremdelnde Jeanne Werner und die bemerkenswerte zehnjährige Alma Hofmann) zu entwickeln.“ Sein Fazit: „Ein Panoptikum an klugen Ideen, blendend gespielt, aber metaphorisch überladen.“
„Schön gemacht“
Michael Wurmitzer (Der Standard) berichtet von „effektvollen Choreografien“: „Unter sparsamem Einsatz effektvoll gewählter Requisiten entstehen so präzise Choreografien. … Musikalisch untermalt Clara Luzia mit Laptop und E-Bass die mundartlichen Reden live vom Bühnenrand aus mit sehr heutigen und atmosphärischen Klängen. … Der eine Stunde kurze Abend holt den vor 120 Jahren schon feministischen Stoff ambitioniert in die Gegenwart von #MeToo.“
„Sehenswert“
„Marie von Ebner-Eschenbach entwarf finstere Erzählwelten. In Die Totenwacht legt sie ein psychologisch feinnerviges Gespinst aus, das Regisseurin Sara Ostertag wunderbare Bausteine für die Dekonstruktion des Erzählfadens in die Hand legt. Ihr gelingt eine dichte Miniatur im Studio des Schauspielhauses,“ zeigt sich Elisabeth Rathenböck (Kronen Zeitung) beeindruckt. „Brillant: Jeanne Werner und Daniel Klausner, weiters wunderbar Alma Hofmann, Isabella Campestrini. Unverzichtbar bringt Clara Luzia als Live-Musikerin Melodien ein und vertieft damit diese eindrucksvolle Lebensklage.“
Mit einem vielfältigen Programm rund um „80 Jahre Kriegsende“ wird das Landestheater Linz Erinnerungskultur aktiv gestalten und Räume für gemeinsame Reflexion bieten.
Selten bringt ein Begriff die Gemüter mit größerer Sicherheit in Wallung als jener der „Identitätspolitik“. Vom rechten politischen Spektrum ohnehin zum Kampfbegriff erhoben – obwohl dort ebenfalls Identitätspolitik betrieben wird, aber das nur nebenbei – schafft es der Streit um die Identität zuverlässig, die Fronten zu verhärten. Doch warum? Was hat es mit diesem Schlagwort eigentlich auf sich, welches seit einigen Jahren die Debatten beherrscht, egal ob im Feuilleton oder in den sozialen Medien und wer kämpft da eigentlich gegen wen?
Immer mehr Menschen stehen heute unerwartet vor der Situation, plötzlich Chef zu sein. Da heißt es Führungsstärke unter Beweis stellen, kompetent sein, die richtigen Entscheidungen treffen. Nicht zuletzt: Compliance! Rumschreien, dickes Spesenkonto, mangelnder Respekt vor Mitarbeiter:innen: Das war gestern. Heute muss ein Chef wissen, wie er oder sie auch die leisen Töne anschlägt, nicht den eigenen Vorteil sucht, Grauzonen systematisch aus dem Weg geht.
Vampire sind längst mehr als ein Grusel-Pop-Genre. Fand der erste große Erfolg mit Bram Stokers Dracula noch in Romanform statt, erobern Vampire spätestens mit Friedrich Murnaus Film Klassiker Nosferatu die Leinwand. Seither werden die Untoten von der Unterhaltungsindustrie begeistert aufgenommen. Die Serie Vampire Diaries bildet dabei nur die Spitze des Vampirserienberges. Auf Netflix finden sich derzeit knapp zwanzig Serien, die in den letzten zwei Jahren produziert wurden und sich rund um die blutdurstigen Gestalten drehen.
Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Gerda Grieshofer leitet die Pflege in der Kinder- und Jugendonkologie des Kepler Universitätsklinikums Linz. Anlässlich der Schauspielproduktion The Broken Circle, in der ein Paar um das Leben seiner krebskranken Tochter ringt, gibt Gerda Grieshofer Einblicke in ihren Berufsalltag.
Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Maggie, der Katze, aus Tennessee Williams’ weltberühmtem Stück. Maggie ist verheiratet mit dem Millionenerben Brick, beide waren das Traumpaar der Highschool, er der Star auf dem Football-Feld, sie das begehrteste Mädchen der Schule. Was konnten die zwei falsch machen, als sie einander heirateten?
Zum fulminanten Beginn der neuen Spielzeit im Schauspiel gab es nicht nur bei unserem Theaterfest Viel Lärm um das Theater und die Liebe. Seit 14. September ist William Shakespeares Viel Lärm um nichts in der Inszenierung unseres neuen Schauspieldirektors David Bösch im Schauspielhaus zu erleben. Dramaturg Martin Mader gibt Einblicke in die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Tragödie und Komödie. Und wie beide in den Werken William Shakespeares nicht ohne einander auskommen.
Der Dichter Franzobel stammt, so gibt er selbst es an, aus dem Arbeitermilieu, der Vater arbeitete im Chemiewerk, der Urgroßvater war Bierausfahrer (der Großvater betrieb immerhin ein eigenes Tapeziergeschäft). Der Dramatiker Carlo Goldoni, ein Arztsohn aus Venedig, kommt oberflächlich gesehen aus flamboyanteren Verhältnissen. Auch wenn die Familie erst zwei Generationen vor ihm – durch Heirat – zu Geld gekommen war, es zwischenzeitlich allerdings wieder verloren hatte.
Liebelei war 1895, im Jahre seiner Uraufführung im Burgtheater, eine Sensation. Schnitzlers Geliebte, Adele Sandrock, spielte die weibliche Hauptrolle, und das Stück war geradezu ein Akt des Exhibitionismus, so schonungslos gewährte Schnitzler, damals noch kein Star der Literaturwelt, Einblick in seine persönlichsten Verhältnisse.
Stephan Suschke ist seit 2016 Schauspieldirektor am Landestheater Linz. Zum Ende der Saison 2023/2024 legt er sein Amt zurück. Mit seinem Leitenden Dramaturgen Andreas Erdmann unterhält er sich über seinen Weg nach Linz, was er hier zurücklässt, was er mitnimmt.