Nicht umsonst nennt Der Standard sie „eine der interessantesten jungen Künstlerinnen des Landes“. Und das hat natürlich auch mit ihrem Dasein als Musikerin Anna Mabo zu tun. Begonnen hat es mit selbst verfassten Gedichten, 2019 erschien dann ihr Debütalbum Die Oma hat die Susi so geliebt. Im Zweijahresrhythmus folgten danach ihre Alben Notre Dame und Danke, gut. Der Falter beschreibt ihre Musik so: „Kleine Lieder, die große Geschichten erzählen: Anna Mabo ist eine junge Meisterin darin. Lebenslustig, schlau und neugierig, schwermütig, witzig, originell und voll poetischer Zartheit. Niemand singt derzeit charmantere Popsongs auf Deutsch als Anna Mabo.“ Auch Wienerlied-Legenden wie Ernst Molden lassen sich leicht von ihr begeistern: „Was Anna Mabo denkt und dichtet und singt, kommt wie ein Geschoss bei der Hörerin und beim Hörer an. Aber niemals geht solche Klarheit auf Kosten der Poesie: Die Songs nehmen Abzweigungen, legen falsche Spuren. Doch am Ende ist man das, was der Angelsachse zu aufgeklärt sagt: enlightened.“
Wenn Anna Marboe nicht gerade inszeniert oder selbst auf der Bühne steht, kuratiert sie – gemeinsam mit dem Elektronikmusiker Dorian Concept – aber auch schon mal ein Popfestival wie das viertägige Wiener Popfest oder schreibt ein Lied fürs Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Wie offen und beweglich sie als humorvolle Weltbetrachterin ist, zeigt sie wie in der Nussschale aber auch immer wieder mit ihren Collagen, die auf ihrer Website zu sehen sind. Poetische Miniaturen, in die sie Begegnungen oder Erlebnisse aus ihrem Alltag einfließen lässt.
Nach ihrer heiter-nachdenklichen Inszenierung von Jenny Jannowitz in der Spielzeit 2021/22 wird ab 24. Mai eine neue Regiearbeit der vielseitigen Künstlerin am Landestheater Linz zu sehen sein: die Österreichische Erstaufführung von PeterLichts Der diskrete Charme der Bourgeoisie, eine herrlich abgedrehte Überschreibung von Luis Buñuels Filmklassiker für das 21. Jahrhundert.