BEMERKENSWERTER SCHAUSPIEL-AUFTAKT

Premierenfieber

Lange beklatschte Premiere: „Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats“ im Linzer Schauspielhaus

„Bravourös“

„Der Zuschauer ist in die kargen, unterschiedlich geneigten Rampen der Bühne (Camilla Hägebarth) und in die weißen Kostüme (Johanna Hlawica) im Nu verliebt“, so Peter Grubmüller (OÖNachrichten). Weiter heißt es:„Mit Katrin Plötner hat er (Anm. Schauspieldirektor Stephan Suschke) eine in Deutschland auf Händen getragene Regisseurin geholt. … Ein Theater im Theater wird hochgezogen, der Titel ist Programm. Der in kleinen Gesten überragende Lutz Zeidler als bekümmerter Marquis de Sade belauert die Irrenhaus-Bewohner, ob sie seine Texte richtig aufsagen.“ Grubmüllers Fazit: „Den Schauspielern gelingt das Ungelenke irrer Laien bravourös. Unterhaltung und Haltung in schöner Ausgewogenheit, bemerkenswerter Schauspiel-Auftakt.“

Lutz Zeidler, Alexander Hetterle | Foto: Jochen Quast

„Das Spiel im Spiel wirkt noch immer“

Auch Norbert Mayer (Die Presse) hält unsere Eröffnungspremiere im Schauspielhaus für gelungen. In der Sonntagsausgabe heißt es: „Weit mehr als 100 Inszenierungen gab es allein bis in die nachrevolutionären Siebzigerjahre. Dann wurde es still ums Werk des 1982 gestorbenen Suhrkamp-Klassikers. Offenbar gab es nach 1989 keinen Bedarf mehr an Dichtern, die hartnäckig an den Sozialismus glaubten. So scheint es mutig und sogar verdienstvoll, dass sich Katrin Plötner an die Inszenierung dieses exzellenten Dramas wagte, das am Freitag in Linz Premiere hatte. Ihr Experiment ist gelungen, in Linz sieht man in etwas mehr als zwei Stunden ein gut disponiertes Ensemble, an dem auch Schauspielschüler der Anton Bruckner Privatuniversität teilhaben.“

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Aus dem Reich der Freiheit

Zum fulminanten Beginn der neuen Spielzeit im Schauspiel gab es nicht nur bei unserem Theaterfest Viel Lärm um das Theater und die Liebe. Seit 14. September ist William Shakespeares Viel Lärm um nichts in der Inszenierung unseres neuen Schauspieldirektors David Bösch im Schauspielhaus zu erleben. Dramaturg Martin Mader gibt Einblicke in die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Tragödie und Komödie. Und wie beide in den Werken William Shakespeares nicht ohne einander auskommen.

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Der Dichter Franzobel stammt, so gibt er selbst es an, aus dem Arbeitermilieu, der Vater arbeitete im Chemiewerk, der Urgroßvater war Bierausfahrer (der Großvater betrieb immerhin ein eigenes Tapeziergeschäft). Der Dramatiker Carlo Goldoni, ein Arztsohn aus Venedig, kommt oberflächlich gesehen aus flamboyanteren Verhältnissen. Auch wenn die Familie erst zwei Generationen vor ihm – durch Heirat – zu Geld gekommen war, es zwischenzeitlich allerdings wieder verloren hatte.

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Mit Anna Marboe ist es so: Wenn sie einen Raum betritt, füllt er sich mit positiver Energie. Und sie muss viel davon haben. Denn wenn man mit der 27-Jährigen telefoniert, ist sie meist unterwegs und steckt in irgendeinem Zug auf dem Weg zur nächsten Probe oder zum nächsten Konzert. Und auch ansonsten kann es einem leicht einmal passieren, dass sie verblüffend selbstverständlich an den unterschiedlichsten Orten (gleichzeitig?) auftauchen kann.

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Fischer Fritz wurde beim 41. Heidelberger Stückemarkt mit dem Nachspielpreis ausgezeichnet!

Die 41. Ausgabe des Heidelberger Stückemarkts, eines der renommiertesten Festivals für Gegenwartsdramatik in Deutschland, fand vom 26. April bis 5. Mai 2024 am Heidelberger Theater statt. In diesem Jahr stand Georgien im Fokus als Gastland. Der Stückemarkt bietet eine bedeutende Plattform für innovative Theaterproduktionen und talentierte Künstler:innen. Neben dem Autor:innenpreis sind auch der Jugendstückepreis und der seit 2011 verliehene Nachspielpreis ausgeschrieben, letzterer soll die nachhaltige Förderung neuer Dramatik vorantreiben.

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Von Günther Anders stammt der Satz: „In keinem anderen Sinne, als Napoleon es vor 150 Jahren von Politik, und Marx es vor 100 Jahren von der Wirtschaft behauptet hatte, ist die Technik heute unser Schicksal.“ Was der Autor von Die Antiquiertheit des Menschen besorgt auf den Punkt bringt, ist die konzise Schlussfolgerung einer Debatte, die weit vor die Zeit des Kalten Krieges zurückreicht.

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Celebration (Florida) Probe
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Viel Talent in Celebration (Florida)

In der traditionellen Kooperation des Landestheaters mit dem Schauspielstudio der Anton Bruckner Privatuniversität kommt es dieses Jahr zu einer regelrechten Ballung der Talente:
Es beginnt mit dem Stück, Celebration (Florida) von Felix Krakau, das 2022 im Drama Lab der Wiener Wortstätten entstanden ist. Ein Entwurf des Stücks war anonymisiert aus über 100 Einsendungen zur Förderung ausgewählt worden.

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König Ottokars Glück und Ende, Christian Taubenheim und Helmuth Häusler
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Schwache starke Männer

„Starke Männer“ sind aus dem politischen Geschehen der Gegenwart nicht wegzudenken, mögen sie nun Donald Trump, Wladimir Putin, Xi Jinping, Viktor Orbán, Recep Tayyip Erdoğan, Jair Bolsonaro oder Rodrigo Duterte heißen. Sie sind Vertreter einer sogenannten disruptiven Politik und als solche erstaunlich erfolgreich. Offenbar treten sie im 21. Jahrhundert gehäuft auf, allerdings gab es Disruptoren und „Starke Männer“ auch in früheren Jahrhunderten.

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