1 Was ist dein Morgenritual?
Der Morgen ist meine liebste Tageszeit. Ich mag es, so früh wie möglich aufzuwachen, besonders im Winter, wenn es draußen noch dunkel ist. Ich koche mir dann einen Kaffee, setze mich ans Fenster und beobachte die Morgendämmerung. Danach mache ich mich für die Arbeit fertig und gehe gegen neun Uhr ins Theater.
2 Als welches Tier wärst du glücklich?
Ich fühle mich am engsten mit Hunden verbunden, aber wenn ich wählten müsste, wäre ich ein Wolf. Ein Wolf hat viel von einem Hund, lebt aber wild und in Freiheit. Er ist in kälteren, schneereichen Gegenden zuhause.
3 Welche drei Begriffe fallen dir spontan zu Österreich ein?
Wenn ich an Österreich denke, denke ich vor allem an meine Kindheit. Jedes Jahr bin ich mit meinen Eltern zum Skifahren und Germknödel Essen in die österreichischen Schneelandschaften gefahren.
4 Stell dir vor, du bist einen Tag lang unsichtbar. Was würdest du machen?
Ich würde mir eine Person aussuchen, die ich interessant finde, ich würde dieser Person den ganzen Tag lang folgen und alles beobachten, was sie tut, jeden Mikroausdruck ihres Gesichtes ansehen, jede Reaktion auf Reize aus ihrer Umgebung, alles; es wäre eine Art psychologisches Forschungsprojekt.
5 Wenn du einen anderen Beruf ausüben müsstest, welchen würdest du wählen?
Ich wäre Theater- oder Filmregisseurin. Aber wenn ich einen Beruf wählen müsste, der nichts mit Kunst zu tun hat, dann wäre ich eine Wissenschaftlerin, die sich hauptsächlich mit theoretischer Physik, Philosophie und Psychologie beschäftigt und das Phänomen des menschlichen Bewusstseins erforscht.
6 Was macht dich verlegen?
Emotional einer Umgebung ausgesetzt zu sein, in der ich mich nicht verstanden fühle.
7 Mit wem/mit was würdest du für einen Tag dein Leben tauschen?
Mit dem Filmregisseur David Lynch. Ich bewundere ihn als Künstler und als Menschen.
8 Wenn du keine Angst hättest, was würdest du tun?
Ich würde mich ein Jahr lang von der Zivilisation zurückziehen und in einem kleinen Haus in den Wäldern leben. Meine Zeit verbrächte ich damit, Bücher über Philosophie, Psychologie, Kunst und Literatur zu lesen. Ich würde malen und zeichnen; ich würde mir Konzepte für Theaterstücke ausdenken und viele andere kreative Dinge tun. Ich stelle mir mein Leben dort sehr asketisch vor und unbehelligt von jeglicher Ideologie.
9 Welche drei Dinge würdest du auf keinen Fall auf eine einsame Insel mitnehmen?
Das hängt natürlich von der Situation ab, aber ich glaube, ich würde gar nichts auf eine einsame Insel mitnehmen.
10 Als Kind wolltest du so sein wie …?
Natürlich wünschte ich mir als Kind einige Persönlichkeitszüge meiner Eltern zu besitzen, weil ich sie für viele Dinge bewunderte. Aber ich hatte ein großes Idol – die Sängerin Annie Lennox! Ich liebte ihre Musik und sie hat sich mir irgendwie sehr stark eingeprägt.
11 Was willst du nie über dich hören müssen?
Es gibt nur eine Sache, die ich wirklich nicht gerne über mich höre: wenn Leute, in einer Situation, in der ich eine starke emotionale Reaktion auf etwas zeige, das gerade passiert, mir vorwerfen, ich würde überreagieren.
12 Dein liebster Ort in Linz?
Linz ist für mich wirklich wunderschön und es gibt viele Orte, die ich mag, aber wenn ich mich für einen Lieblingsort entscheiden muss, ist es der Bauernberg-Park. Ich muss aber auch erwähnen, dass ich meine Wohnung in der Sandgasse wirklich sehr liebe, weil ich zum ersten Mal ganz alleine lebe und das bedeutet mir im Moment sehr viel.
13 Welche Frage sollte in einem Interview mit dir nicht fehlen? – Und deine Antwort?!
Was ist dein Lebensmotto?
Zu akzeptieren, was ist! Menschen oder Lebenssituationen nie zu beurteilen, nie verändern zu wollen, sondern die Dinge immer so anzunehmen, wie sie mir auf meinem Lebensweg begegnen, das Beste daraus zu machen und weiterzugehen.
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Kasija Vrbanac wurde in Karlovac (Kroatien) geboren. Sie begann ihre Tanzausbildung in ihrer Heimatstadt. 2011 nahm sie ein Studium an der Tanzakademie Ljubljana auf, das sie im Juni 2014 als Tänzerin und Choreografin für zeitgenössischen Tanz und Jazztanz mit dem Bachelor abschloss. Ihre Ausbildung ergänzte sie durch zahlreiche Workshops. Parallel realisierte sie auch eigene choreografische Projekte wie The Dark Side Of The Moon (2015) und LIMUN čokolada LUK (2016). Im Tanzfilm Labirint von Regisseur Marko Krnjajić wirkte sie als Tänzerin und Choreografin mit. Kasija Vrbanac ist seit der Spielzeit 2018/2019 Ensemblemitglied der Tanzkompanie TANZLIN.Z. Sie war bereits in Johann Kresniks Macbeth und in der Musicalproduktion Ein Amerikaner in Paris zu sehen. Derzeit probt sie für Mei Hong Lins neues Tanzstück Marie Antoinette.