1 Was ist dein Morgenritual?
Mir ein Frühstück kochen – ein warmes Frühstück.
2 Als welches Tier wärst du glücklich?
Als Katze! Weil die Katze ein so selbstbestimmtes Tier ist, zumindest macht sie den Anschein… und eigentlich hält sie sich den Menschen als Nutztier.
3 Welche drei Begriffe fallen dir spontan zu Österreich ein?
Schnitzel, Thomas Bernhard, Heimat
4 Stell dir vor, du bist einen Tag lang unsichtbar. Was würdest du machen?
Ich glaube, ich würde mich ins Kaffeehaus setzen, zu fremden Leuten an den Tisch, und einfach zuhören, was die reden. Zuerst habe ich kurz daran gedacht, mich in die Büros von PolitikerInnen reinzusetzen, aber ich glaube eigentlich nicht, dass man das hören möchte, was die dort sagen oder dass man etwas erfährt, was man sich nicht eh denken könnte …
5 Wenn du einen anderen Beruf ausüben müsstest, welchen würdest du wählen?
Bildender Künstler – Maler oder Bildhauer. Ich glaube, dass das ein Wunsch ganz vieler Schauspieler ist, dass sie gerne etwas mit ihren Händen machen würden. Und ich beneide bildende Künstler etwas um ihre Arbeitsweise, weil sie an einem Arbeitsstand immer weiterarbeiten können. Theaterarbeit ist ja leider, oder zum Glück, immer nur für den Augenblick. Da gelingt einem auf der Probe ein guter Moment und am nächsten Tag ist wieder alles weg. Das ist manchmal ein bisschen frustrierend (lacht). Der bildende Künstler kommt am nächsten Tag in sein Atelier und findet die Arbeit in dem Zustand vor, in dem er sie zurückgelassen hat und entwickelt sie daraus weiter. Zumindest stelle ich mir das so vor.
6 Was macht dich verlegen?
Lob. Es freut mich, aber es macht mich auch verlegen und ist nicht ungefährlich. Eine Dozentin hat mir mal gesagt: “Deine Fans sind deine Feinde.“
7 Mit wem / mit was würdest du für einen Tag dein Leben tauschen?
Auf jeden Fall mit einem Musiker! Auf Konzerten schaffen die es ja, Kontakt mit ihrem Publikum herzustellen, wie ich ihn mir als Schauspieler oft wünschen würde. Letzen Winter war ich auf einem Nick Cave Konzert und das war fast eine religiöse Erfahrung – ja, ich glaube, ich würde mit Nick Cave gerne einen Tag tauschen!
Aber einen Tag, an dem er ein Konzert spielt …
8 Wenn du keine Angst hättest, was würdest Du tun?
Wenn ich überhaupt keine Angst vor nichts hätte, würde ich vermutlich nicht als Schauspieler arbeiten. Lampenfieber ist ja auch irgendwie eine Form von Angst, die dich wach macht und vorbereitet. Ich kann mir den Beruf ohne Lampenfieber gar nicht vorstellen. Darf auch nicht zu viel werden, sonst wird man unkonzentriert aber grundsätzlich ist Angst nichts schlechtes. „Zwischen Zittern und Vibrieren liegen Welten“ ist leider nicht von mir, aber ich finde das beschreibt es ganz gut.
9 Welche drei Dinge würdest du auf keinen Fall auf eine einsame Insel mitnehmen?
Mein Handy, andere Menschen und Kleidung.
10 Als Kind wolltest Du sein wie …?
Helge Schneider. Natürlich habe ich die Hälfte der Witze damals nicht verstanden. Mittlerweile tu ich das. Glaube ich.
11 Was wolltest du nie über dich hören müssen?
Ich will nie über mich hören, dass ich auf andere vergesse. Und im Arbeitskontext will ich nie über mich hören müssen, dass ich mich – ohne der Sache zu dienen – in den Vordergrund spiele.
12 Dein liebster Ort in Linz?
Die Donau ist mein liebster Ort in Linz. Ich habe mich eigentlich immer an der Donau bewegt, bin zuletzt von Wien nach Linz gekommen. Und auch ganz viele meiner Freunde arbeiten in Städten an der Donau – Wien, Regensburg, Ulm. Schöne Vorstellung, dass die sich dasselbe Wasser anschauen wie ich.
13 Welche Frage sollte in einem Interview mit Dir nicht fehlen? – Und deine Antwort?
Eine Frage, die man sich selbst immer wieder stellen sollte: Bist du zufrieden?
Ja, ich bin im Moment sehr zufrieden! Noch!
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Lukas Weiss wurde 1994 in Oberösterreich geboren. Von 2014 bis zum Sommer 2018 studierte er an der MUK Wien Schauspiel. Während seines Studiums drehte er Kurzfilme mit der Filmakademie Wien und arbeitete mehrmals auf TV-Sets für den ORF. Zuletzt war er in Wien in der österreichischen Erstaufführung von Der große Marsch von Wolfram Lotz (Regie: Martina Gredler), einer Produktion des Wiener Burgtheaters, zu sehen. Seit Beginn der Spielzeit 2018/2019 ist er fixes Ensemblemitglied am Jungen Theater des Landestheaters Linz. Hier spielt er aktuell die Titelrolle Frerk in Frerk, du Zwerg! und in der Produktion Junger Klassiker – Krieg der Welten Short Cuts. Ab dem 12. Jänner wird er außerdem in Der Zauberer von Oz zu sehen sein.