Das Linzer Musiktheater ist ein Hotspot zeitgenössischer Oper!

Das Musiktheater Linz schmückt sich gerne mit dem Attribut „modernstes Opernhaus Europas“.

Musiktheater

Das Musiktheater Linz schmückt sich gerne mit dem Attribut „modernstes Opernhaus Europas“. Dass sich das nicht bloß auf das junge Jahr seiner Errichtung 2013 beziehen sollte, war von Beginn an meiner Intendanz eine besondere Verpflichtung.

Und so ist die Pflege des zeitgenössischen Musiktheaters integraler Bestandteil unserer Linzer Musikdramaturgie, die inzwischen ein Alleinstellungsmerkmal unserer Theaterarbeit ist: Seit 2016 mit dem programmatischen Motto NEUE WELT hat es rund zwanzig Ur- und Erstaufführungen im Musiktheater im Großen Saal oder der BlackBox gegeben. Bis 2024 kommen vier weitere hinzu.

UUnverhofftes Wiedersehen
Unverhofftes Wiedersehen, 2018 | Foto: Yasmina Haddad
Europeras 3 und 4
Europeras 3 & 4, 2021 | Foto: Petra Moser

Michael Obsts Solaris und Die andere Seite sowie Alois Bröders Unverhofftes Wiedersehen bildeten den Auftakt. Im Kinder- und Jugendopernbereich seien Wilfried Hillers Theresienstädter Tagebuch und Gerhard Stäblers Simon sowie die Auftragskomposition Die Katze, die ihre eigenen Wege ging von Mike Svoboda genannt. Aber auch Klassiker der Moderne wie Benjamin Brittens Death in Venice oder The Rape of Lucretia, Othmar Schoecks Penthesilea oder Ausgrabungen wie Erich Zeisls Leonce und Lena, Peggy Glanville Hicks‘ Die vertauschten Köpfe oder George Antheils The Brothers werden regelmäßig gezeigt und in Kombination mit Beethovens Fidelio wurde als Linzer Erstaufführung Twice through the Heart von Mark Anthony Turnage realisiert. Quasi eine Quersumme der Operngeschichte boten die beiden Europeras 3 und 4 von John Cage.

CrossOpera
CrossOpera, 2022 | Foto: Rolando Paolo Guerzon

Genuine Auftragswerke für das Musiktheater sind: Christian Diendorfers Die Wand, Peter Androschs Die Schule, Marijn Simons‘ Lachesis, CrossOpera (Jasmina Mitrusics San Valentin Ruckebiers Die Flucht nach Ägypten Luigi Cinques Tu, che sai tu del futuro? (gemeinsam mit dem Teatro Communale di Modena und dem Serbischen Nationaltheater Novi Sad), Michael Obsts Unter dem Gletscher. Geplant sind die Uraufführungen von Helmut Jasbars Unsere Kinder der Nacht, Reinhard Febels Benjamin Button, Franz Hummels Der Findling, Alois Bröders Il viaggio.

Ohne Übertreibung kann man inzwischen Linz ein Zentrum zeitgenössischen Musiktheaters nennen.

Ihr Hermann Schneider

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