14 Fragen an Martin Zeller

Stellvertretender Chordirektor

14Fragen

1. Was ist dein Morgenritual?
Zitronenwasser trinken, einige Beweglichkeitsübungen für den Körper und, falls Zeit bleibt, noch eine kurze Meditation.

2. Als welches Tier wärst du glücklich?
Es sollte auf jeden Fall ein Tier in freier Wildbahn sein, sehr gerne in den Lüften, z. B. ein Condor.

3. Welche drei Begriffe fallen dir spontan zu Österreich ein?
Berge, Musik, Heimatverbundenheit

4. Stell dir vor, du bist einen Tag lang unsichtbar. Was würdest du machen?
Ich würde sicher neugierig verschlossene Archive besuchen, z. B. die Vatikanbibliothek.

5. Wenn du einen anderen Beruf ausüben müsstest, welchen würdest du wählen?
Eigentlich gibt es für mich keine Alternative, aber wenn es sein müsste, würde ich, inspiriert durch mein Geografiestudium, in die geomorphologische und Umweltforschung gehen. Der Umgang von uns Menschen mit unserer Erde macht mir große Sorgen. Hier würde ich auch gerne meine Energie hineinstecken.

6. Was macht dich verlegen?
Übertriebenes Lob.

7. Mit wem/mit was würdest du für einen Tag dein Leben tauschen?
Wenn es nur ein Tag wäre, mit einem Lokführer der Transsibirischen Eisenbahn.

8. Wenn du keine Angst hättest, was würdest du tun?
Womöglich illegal für Tier- und Umweltschutz kämpfen.

9. Welche drei Dinge würdest du auf keinen Fall auf eine einsame Insel mitnehmen?
Das Corona-Virus, die Tagesnachrichten, mediales Unterhaltungsequipment.

10. Als Kind wolltest du so sein wie …?
Der Organist an der tollen Orgel.

11. Was willst du nie über dich hören müssen?
Dass ich weniger Schokolade/Süßes essen soll.

12. Dein liebster Ort in Linz?
Gerne bin ich, wenn es wieder wärmer wird, im Bauernbergpark.

13. Welche Frage sollte in einem Interview mit dir nicht fehlen? – Und deine Antwort?!
Zwei Dinge, die in meinem Leben nicht fehlen dürfen: Musik und Natur.

14. Wie verbringst du deine Zeit während der Corona-Isolation?
Die Handschrift einer Messe von Franz Josef Aumann (1728-1797, Regens Chori in Stift St. Florian) wird von mir gerade für eine Wiederaufführung editiert, ich erstelle am Computer die Partitur, Einzelstimmen und einen Klavierauszug. Es macht mir Freude, Musik aus dem Dornröschenschlaf zu holen.

—–

Martin Zeller studierte in Stuttgart Schul- und Kirchenmusik sowie Geografie. Ein Stipendium führte ihn im Fach Orgel an die Musikuniversität in Graz. 2004 folgte ein Dirigierstudium an der Musikuniversität Wien in Chor- und Orchesterdirigieren. Seit 2008 ist er Dirigent der Salzburger Konzertgesellschaft. Als Korrepetitor und Sänger wirkte er beim Arnold Schönberg Chor und Philharmoniachor Wien mit. Seit 2012 ist er am Landestheater Linz engagiert, in der Saison 2017/2018 interimistisch als Chordirektor. Von 2012 bis 2018 leitete er die Wiener Evangelische Kantorei. Als Komponist trat er u. a. 2017 mit seiner Reformationskantate im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins in Erscheinung.

Seit September 2018 ist Martin Zeller Regens Chori am Stift St. Florian, musikalischer Leiter des Brucknerchores Linz und stellvertretender Chordirektor am Landestheater Linz.

Weitere Themen

Il Viaggio
OperTeaser

Aus dem Leben gegriffen

Am 19. Oktober feierte Il viaggio Premiere in der BlackBox. Die Uraufführung von Il viaggio des deutschen Komponisten Alois Bröder zeichnet nach zwei Novellen von Nobelpreisträger Luigi Pirandello die stille Sehnsucht, neu zu beginnen. Hoch emotional und dabei fast kammermusikalisch intim begibt sich dieser Doppelabend auf eine Reise in die Abgründe von Hoffnung und Verlangen.

PremierenfieberIlViaggio
Martin Achrainer und Fenja Lukas
OperTeaser

Auf der Jagd nach Ideen

Meisterwerke jedweder Kunst lösen immer eine ganz spezielle Art der Bewunderung aus. Bei Mozarts großer Oper in zwei Akten Die Zauberflöte ist es nicht anders. Der westlich geprägte Musiktheaterkanon würde ohne sie als unvollständig angesehen werden. 233 Jahre nach ihrer Uraufführung zieht diese Oper immer noch ein breites Publikum in den Bann und ist für viele Menschen der erste Berührungspunkt mit dem Genre Oper.

PremierenfieberDieZauberflöte
Der Findling Rendering
TeaserOper

Annäherung an einen Solitär

Ein ganzes Jahrhundert hatte die in der Ignatiuskirche befindliche Orgel bereits überdauert, und dabei eine Umsiedlung vom Stift Engelszell nach Linz unbeschadet hinter sich gebracht, ehe sie vermutlich 1868 Opfer eines Vandalenaktes wurde. Der Täter verewigte sich aus unbekannten Gründen mit einem handelsüblichen Bleistift und den Worten „lebe wohl“ auf der Vorderseite des Spieltischs.

PremierenfieberDerFindling
Benjamin Button Sujet
Oper

Parabel auf das Älterwerden

Wenn Anfang April die Uraufführung von Benjamin Button im Großen Saal des Musiktheaters stattfindet, hat Komponist Reinhard Febel mehr als vier Jahre an dieser großformatigen Oper gearbeitet. Im Gespräch erinnert er sich noch sehr genau, dass er den letzten Strich für diese Komposition, für die er auch selbst das Libretto verfasste, am 1. Mai 2023 getan hat.

PremierenfieberBenjaminButton
La Juive, Erica Eloff
Oper

Dass wir nicht allein sind…

Es war der jüdische Philosoph und Kulturkritiker Walter Benjamin gewesen, der in seinem posthum 1939 veröffentlichten Essay Paris, die Hauptstadt des 19. Jahrhunderts davon schreibt, wie eine Kommerzialisierung aller Bereiche des Lebens und der Kunst die französische Hauptstadt damals mit einer beispiellosen Rasanz erfasste und von dort aus in den Rest der Welt ausstrahlte.

PremierenfieberLaJuive
Il barbiere di Siviglia
Oper

Von Rinderfilets und anderen Legenden

Gioachino Rossini – geboren 1792 in dem beschaulichen Adria-Städtchen Pesaro, gestorben 1868 in Paris. Vor allem mit seinen Opern versetzte er zu seinen Lebzeiten sein Publikum in einen wahren Taumel der Begeisterung. Wenn auch manches seiner Werke, das damals zu seinen größten Hits zählte, heute leider nicht mehr dem Standartrepertoire zuzurechnen ist, so gehört Rossini immer noch zu den beliebtesten Opernkomponisten.

PremierenfieberIlBarbiereDiSivigliaDerBarbierVonSevilla
Cavalleria Rusticana, Der Pate 3
Oper

Italien: Hollywood-Version

Dass Oper und Film eine enge Verbindung zueinander haben, scheint außer Frage zu stehen – Handlung und Musik gehen eine Symbiose ein, dramaturgische Strukturen und Zuspitzungen, die auf der Bühne erfolgreich sind, haben auch hohe Chancen, auf der Leinwand erfolgreich zu sein.

PremierenfieberCavalleriaRusticanaPagliacci
Der Freischütz | Foto: Robert Josipovic
Oper

Von Schüssen auf der Opernbühne

Carl Maria von Webers Oper Der Freischütz zählt zu den beliebtesten Opern des Repertoires. Doch Webers vielschichtiges Werk mit seiner prägnanten und charakteristischen Musik überrascht einen immer wieder mit neuen Einblicken in das psychologisch so interessante Geflecht seiner Protagonist:innen, die hineingeworfen sind in eine Nachkriegswelt voller Unsicherheiten, Aberglauben und Ängsten, wo das Böse durch jede Ritze brechen kann.

PremierenfieberDerFreischütz
Die Meistersinger von Nürnberg
OperMusiktheater

KINDER, SCHAFFT NEUES!

Ein Abend Mitte Februar, gleißendes Licht auf der großen Probebühne im Musiktheater. Zwölf männliche Sänger und eine Frau proben den Auftritt der Meister im ersten Akt. Nur wenige Minuten wird jene Szene dieses Mammut-Werkes des Bayreuther Meisters am Premierenabend ausmachen, heute beschäftigt sie die beeindruckende Besetzung einen ganzen Abend lang. Regisseur Paul-Georg Dittrich geht ins Detail.

PremierenfieberDieMeistersingerVonNürnberg10JahreMusiktheater