14 Fragen an Dominik Nekel

13Fragen

1 Was ist dein Morgenritual?
Meistens kommt unsere Jüngste vor 7.00 Uhr an unser Bett geschlichen und weckt uns. Es ist also eigentlich ihr Ritual. Ich stehe dann auf und trinke (gemütlich) einen Liter Wasser. Dann bringe ich meine große Tochter in die Schule und anschließend gibts Frühstück mit den zwei Kleinen und meiner Frau.

2 Als welches Tier wärst du glücklich?
Als jedes, das mit seiner Umwelt in Harmonie und Einklang lebt. Also als eierlegende Wollmilchsau zum Beispiel!

3 Welche drei Begriffe fallen dir spontan zu Österreich ein?
meine Heimat – ein schönes Land – wild umstritten

4 Stell dir vor, du bist einen Tag lang unsichtbar. Was würdest du machen?
Mich in die wichtigsten Geheimarchive schmuggeln und ein paar wohlgehütete historische Geheimnisse lüften.

5 Wenn du einen anderen Beruf ausüben müsstest, welchen würdest du wählen?
Ein Berufseignungstest, den ich vor 25 Jahren machte, empfahl mir mit einer Trefferquote von 97% den Beruf „Lektor“ (Beim „Opernsänger“ erreichte ich immerhin 79% …) Ansonsten wäre ich sehr gerne Kriminalpsychologe, Verhaltensforscher oder Archäologe geworden.

6 Was macht dich verlegen?
Lob für Dinge, die ich als selbstverständlich erachte.

7 Mit wem / mit was würdest du für einen Tag dein Leben tauschen?
Mit Buzz Aldrin. Um zu erfahren, ob er wirklich jemals am Mond gelandet ist. Außerdem mit Nostradamus, Napoleon, Johann Sebastian Bach, Julius Cäsar, Gustav Mahler, Rosa Luxemburg, Jesus von Nazareth, Heinrich Schütz, Anna Freud, König Leonidas, Cheops, Leonardo da Vinci, Clara Schumann, Siddhartha Gautama, Ted Bundy, Nikola Tesla und Franz Schubert. Nicht zwingend in dieser Reihenfolge.

8 Wenn du keine Angst hättest, was würdest du tun?
Vollkommen angstfrei leben.

9 Welche drei Dinge würdest du auf keinen Fall auf eine einsame Insel mitnehmen?
meinen Wohnungskater – Bücher von Menschen, die über einsame Inseln geschrieben haben – zivilen Gehorsam

10 Als Kind wolltest du so sein wie …?
Old Shatterhand, wechselweise Kara Ben Nemsi.

11 Was willst du nie über dich hören müssen?
„Er hat unmusikalisch gesungen.“ und „Er ist ein schlechter Vater.“

12 Dein liebster Ort in Linz?
Das Café Jindrak wegen seinen legendären Brötchen; unsere Terrasse auf der Gugl bei Sonnenschein; ein paar Plätze an der Donau, weil sie mein Lebensfluss ist, und an manchen Abenden die Bühne des Musiktheaters.

13 Welche Frage sollte in einem Interview mit dir nicht fehlen? – Und deine Antwort?!
Die gute Theaterfee erfüllt dir drei Wünsche. Welche hättest du?

Mein erster Wunsch wäre, dass das Budget sämtlicher Kulturinstitutionen um das Zehnfache erhöht wird, um es Künstlern zu ermöglichen, frei von aller Existenzangst ihr Potenzial zu entfalten.
Mein zweiter Wunsch wäre, dass die Jugend erkennt, dass kein Smartphone, Tablet oder keine Kinoleinwand so aufregend und spannend sein kann wie eine Bühne, auf der echte Menschen unglaublich schöne, kunstvolle Dinge vollbringen.
Mein letzter Wunsch wäre, dass im heutigen Theaterbetrieb nicht jene zu Opfern der Rationalisierung, der Bürokratie und der mangelnden Wertschätzung werden, wegen denen das Publikum zuallererst ins Theater kommt: die Menschen, die Abend für Abend auf der Bühne stehen.

14 Wie verbringst du deine Zeit während der Corona-Isolation?
Ich verbringe diese Beinahe-Quarantäne zuhause mit meiner Familie. Es wird viel gekocht, gegessen, gelernt, gesungen, gespielt, geschlafen, musiziert, … Gottlob haben wir auch die Möglichkeit, die Sonnenstunden am Balkon oder unten im Garten zu verbringen, in dieser (Jahres-) Zeit ein unschätzbares Geschenk.
Ich wünsche uns allen an erster Stelle viel Gesundheit, ebenso wünsche ich uns die Weisheit, die richtigen Lehren aus dieser Krise zu ziehen und ihre noch verborgenen Chancen in der Zukunft gut nützen zu können.

—–

Der österreichische Bass studierte an den Universitäten seiner Heimatstadt Wien die Fächer Violoncello, Sologesang, Lied und Oratorium sowie Oper und ist zweifacher Preisträger des Francisco Vinas Wettbewerbes in Barcelona. Bereits während des Studiums wurde er als Gast an das Mainfrankentheater Würzburg verpflichtet und trat seither an den Theaterhäusern von Ulm, Meiningen, Karlsruhe, Trier, Schweinfurt, Regensburg, Altenburg-Gera, Tirol, Baden und am Landestheater Linz auf, dem er seit 2010 als Ensemblemitglied verbunden ist.

Der gebürtige Wiener erarbeitete sich ein stetig wachsendes Repertoire, das mittlerweile rund 45 Partien umfasst. Es spannt im deutschen Fach den Bogen von Mozart über Wagner zu Richard Strauss und verkörpert im italienischen Fach Verdi-Partien wie Ramphis (Aida), Pater Guardian (La forza del destino), Ferrando (Il trovatore) und Sparafucile (Rigoletto). Auch im Buffo-Fach feiert er regelmäßig in Partien wie Don Pasquale, Sir John Falstaff (Die lustigen Weiber von Windsor) oder Mamma Agata (Viva la Mamma) große Erfolge.

In der aktuellen Spielzeit ist Dominik Nekel als Zacharie in Meyerbeers Le prophète, als Osmin in Mozarts Entführung aus dem Serail, als Tumi Jonson in Michael Obsts Uraufführung Unter dem Gletscher und als Ferrando in Verdis Il trovatore zu erleben.

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