1 Was ist dein Morgenritual?
Ich werde erst sanft von Kindergeschrei geweckt. An glücklichen Tagen auch mal von einer hungrigen Katze. Wenn ich eingesehen habe, dass der Versuch weiterzuschlafen ein frommer, aber hoffnungsloser bleibt, stehe ich auf. Es ist natürlich weniger ein Stehen im aufrechten Sinne, mehr ein Stemmen gegen den Fußboden im gekrümmten. So schleppe ich mich übel gelaunt zur Toilette und verschaffe mir dort wenigstens ein wenig Linderung. Bin ich dann bei meiner Siebträger-Kaffeemaschine angelangt, vollzieht sich dort meine eigentliche Menschwerdung. Ist das geschafft, ist der Rest Routine.
2 Als welches Tier wärst du glücklich?
Als ein Waschbär. Braucht nicht großartig Beute jagen, hat im Gegenzug auch keine nennenswerten Fressfeinde und ist auch nicht so gestresst wie ein Frettchen.
3 Welche drei Begriffe fallen dir spontan zu Österreich ein?
Wampertes Schnitzel, hinterfotziger Diplom-Ingenieur, Beethoven (nicht Hitler)
4 Stell dir vor, du bist einen Tag lang unsichtbar. Was würdest du machen?
Jetzt irgendwas sagen und dann ganz was anderes machen. (Wahrscheinlich am Sofa sitzen und so tun als würde die Fernbedienung schweben)
5 Wenn du einen anderen Beruf ausüben müsstest, welchen würdest du wählen?
Gerade fände ich Virologe spannend. Auf jeden Fall was mit Biologie.
6 Was macht dich verlegen?
Wenn mir einer draufkommt.
7 Mit wem/mit was würdest du für einen Tag dein Leben tauschen?
Mit Andreas Gabalier. Da würd‘ mich einfach die Innenansicht interessieren.
8 Wenn du keine Angst hättest, was würdest du tun?
Alles, was ich sonst auch mache, halt ohne Angst.
9 Welche drei Dinge würdest du auf keinen Fall auf eine einsame Insel mitnehmen?
Twilight, Fifty Shades of Grey und meine elektrische Zahnbürste.
10 Als Kind wolltest du so sein wie …?
He-Man
11 Was willst du nie über dich hören müssen?
Auf den Papa ist kein Verlass, der ist nie da, wenn man ihn braucht.
12 Dein liebster Ort in Linz?
Der Linzer Zoo.
13 Welche Frage sollte in einem Interview mit dir nicht fehlen? – Und deine Antwort?
Was ist dein Geheimnis? Harte Arbeit, Disziplin und unerbittlicher Ehrgeiz.
14 Wie verbringst du deine Zeit während der Corona-Isolation?
In meinem Häuschen im Mühlviertel mit meiner Familie. Da gibt’s Fische im Teich, einen Bach, viel Wald und viel zu tun. Die letzten Tage habe ich damit verbracht, herauszufinden, warum ich mich unter der Dusche verbrühe, wenn eines meiner Kinder die Klospülung betätigt. Also viele konkrete Herausforderungen, damit einem nicht langweilig wird.
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Julian Sigl ist zwar in Linz geboren, dann aber doch in Waldkirchen am Wesen aufgewachsen. Studium zwar wieder in Linz, dann aber mehrjähriges Festengagement in St. Gallen (CH), gefolgt von ein paar Jahren freiberuflicher Tätigkeit in Wien. Letzten Endes nun aber doch endlich wieder in Linz und am Landestheater engagiert. Am Theater liebt er besonders, dass man mit vielen Leuten in geschlossenen Räumen eng zusammenarbeitet, was fast immer schön, nur während einer Pandemie eher ungünstig ist.