1 | Was ist dein Morgenritual?
Ich wache auf und frage meinen Körper: „Wie geht es dir?“ Hin und wieder sagt er leider inzwischen: „Du wirst älter.“ Im Bad wasche ich mir die Restmüdigkeit mit eiskaltem Wasser aus dem Gesicht. Dann kommt ein großes Frühstück: Tomaten, Schafskäse, Oregano, Hummus etc. Nach etwa einer Stunde bringe ich dann meine Stimme in Schwung, und dann geht’s auf die Probe.
2 | Was liest du gerade?
„Die Abenteuer des Joel Spazierer“ von Michael Köhlmeier.
3 | Als welches Tier wärst du glücklich?
Spontan würde ich gern ein Steinadler sein. Er fliegt in großen Höhen, ist ungestört vom Gewimmel auf der Erde und hat von dort einen Blick auf das Ganze. Steinadler sind sehr treu, sie haben lebenslang nur einen Partner. Und natürlich: Fliegen muss einfach gewaltig sein.
4 | Welche drei Begriffe fallen dir spontan zu Österreich ein?
Kaiserschmarrn, Gemütlichkeit, aber leider auch Bequemlichkeit.
5 | Was wolltest du in Linz immer schon machen, hast es aber noch nicht geschafft?
Eine Führung mit dem „Nachtwächter zu Lintze“.
6 | Was macht dich verlegen?
Zu viele Komplimente. Oder: Wenn ich in ein Fettnäpfchen trete und das aufgedeckt wird. Ich bin zum Beispiel einmal nach einer Vorstellung auf eine Bekannte, die die Vorstellung gesehen hat, zugegangen und habe sie gefragt, wann denn der Geburtstermin ist. Woraufhin sie mir sagte, sie sei gar nicht schwanger …
7 | Welche Frage sollte in einem Interview mit dir nicht fehlen? – Und deine Antwort?!
Die Frage: „Darf ich Ihnen eine Frage stellen?“ Meine Antwort: „Das kommt auf die Frage an.“
8 | Was ist das erste Theaterereignis, an das du dich erinnern kannst?
Ein Puppentheater in einem Bauernhof in Meggenhofen. Ich war ungefähr 4 Jahre alt, ich habe keine Ahnung mehr, welches Stück gespielt wurde, aber es war ein sehr sinnliches Erlebnis: Theater unter freiem Himmeln, es liefen Tiere herum – alles sehr liebevoll. Und es waren viele Kinder da, die aus der weiteren Umgebung kamen und die ich noch nicht kannte. So eine Art von Rummel hat mir immer sehr getaugt.
9 | Wenn du einen anderen Beruf ausüben müsstest, welchen würdest du wählen?
Mich interessiert Medizin sehr – ich wäre gern eine Art Frau Doktor House, eine verschrobene, aber brillante Diagnostikerin.
10 | Welche 3 Dinge würdest du auf keinen Fall auf eine einsame Insel mitnehmen?
Handy, Kosmetik-Koffer, Kleidung (sofern es sich um eine warme Insel handelt)
11 | Welches Kunstwerk, gleich welchen Genres, hat in dir die stärkste Emotion ausgelöst?
Mahlers Fünfte. Diese Sinfonie hat starke Emotionen und überwältigende Bilder in mir hervorgerufen und das durch alle Abstufungen von Liebe und Hass, Idylle und Tristesse … das fand ich wirklich außergewöhnlich.
12 | Stell dir vor, du bist einen Tag lang unsichtbar. Was würdest du machen?
Ich würde wahnsinnig gerne mal in die privaten Räume der tonangebenden Politiker dieser Welt vordringen, um zu erfahren, was in denen vorgeht. Auch bei katholischen Würdenträgern würde ich mich liebend gerne heimlich umschauen. Und ich möchte mich mal in eine Raumsonde schmuggeln, aus dem Weltraum auf die Erde zu schauen – siehe Steinadler …
13 | Dein liebster Ort in Linz?
Die Aussichtswiese beim Gasthaus Freiseder. Oder wenn’s wirklich in Linz sein soll, dann die Terrasse des Cafés Traxlmayr.
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Daniela Dett wurde in Bad Aussee/Steiermark geboren. Sie studierte Geschichte und Französisch, studierte Musical an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien und Jazz- und Populargesang am Linzer Bruckner-Konservatorium für IGP. Sie wirkte in zahlreichen Musicalproduktionen mit, u. a. Just So, Blutiger Honig, La Cage aux Folles, The Rocky Horror Show, I do, I do, Anatevka, Candide und Irma la Douce (Titelrolle). Als Schauspielerin war sie im Theater Phönix, im Rosengarten, in der Komödie Frankfurt, beim TheaterSpectacel Wilhering, im Theater der Jugend Wien, beim Musikfestival Steyr, in Bad Hall im Linzer Posthof und am Theater im Hof in Enns zu sehen. Von 2006 bis 2009 war Daniela Mitglied des u\hof:-Ensembles am Landestheater Linz. Seit Dezember 2012 ist sie fixes Mitglied des Linzer Musicalensembles und war seither in fast allen Produktionen in Hauptrollen zu sehen, zuletzt als „Mutter“ in Ragtime.